Geschichte
Die Geschichte der Museumsbibliothek ist eng verbunden mit der Geschichte des 1901
gegründeten Industrie- und Gewerbemuseums des Meininger Oberlandes, des heutigen Deutschen
Spielzeugmuseums.
Museumsgründer Paul Kuntze sprach sich schon damals dafür aus, Schriftgut und andere Zeugnisse aus
der Region und zur Sonneberger Spielzeugproduktion zu sammeln. So wurden der Bibliothek wertvolle historische
Musterbücher und -blätter von einheimischen Firmen geschenkt.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war die damalige Bibliothek keine eigenständige Abteilung des Museums. Archiv-
und Bibliotheksgut wurden in Sammlungsinventaren registriert. Nach dem Ende des Krieges schlug Hermann Kaiser,
Lehrer, Heimatforscher und späterer Bibliotheksleiter, die Einrichtung einer separaten Bibliothek vor.
Am 11.04.1948 wurde die Bibliothek schließlich als "Museumsbücherei" eröffnet.
In den Bestand der Bibliothek wurden wertvolle Büchersammlungen von Bibliothekseinrichtungen aus der
Region, Bücherbestände von Vereinen und Privatpersonen übernommen. Durch Aufrufe an die
Bevölkerung und an die Firmen im Territorium konnte die Finanzierung gesichert werden. Die eingegangenen
finanziellen Mittel machten es möglich, bedeutende heimatkundliche Werke anzuschaffen. Hinzu kamen weiter
Schenkungen von öffentlichen Einrichtungen und aus privaten Sammlungen.
In den Folgejahren wurden die Buchbestände kontinuierlich erweitert, systematisiert und nach einer
hauseigenen Klassifikation aufgestellt.
Von Anfang an war die Bücherei als Präsenzbibliothek konzipiert. Damit steht dem Benutzer die
gewünschte Literatur jederzeit zur Verfügung.
Der in den 50er Jahren geschaffene Kreuzkatalog
war der erste Bibliotheks-katalog und ist auch heute noch wichtiges Hilfsmittel bei der Literaturrecherche
älterer Bestände. Ihm folgten alphabetischer
Katalog und Schlagwortkatalog.
Trotz der Einführung von Benutzerbüchern und der Erstellung von Katalogen war die Bibliothek
immer noch eng mit dem Sammlungsbereich verflochten. Eine voll-ständige Trennung wurde erst zu Beginn der
60er Jahre erreicht.
Die zunehmende Spezialisierung auf Literatur zum Thema Spiel, Spielzeug und Spielzeuggeschichte stand im
engen Zusammenhang mit der Entwicklung des Museums zum Spezialmuseum für Spielzeug. Diese Spezialisierung
entsprach auch der Zielstellung des Bibliothekswesens dieser Zeit, das auf die Schaffung von Fachbibliotheken
orientierte.
In den 70er und 80er Jahren fand eine Neuprofilierung als wissenschaftliche Bibliothek für
Spielzeuggeschichte und Regionalkunde der Stadt und des Landkreises Sonneberg statt.
Zur DDR-Zeit gab es Einschränkungen beim Bucherwerb. Erst nach der Wende, in den 90er Jahren,
verdreifachte sich der jährliche Bestandszuwachs. Die Bibliothek wurde mit Mobiliar und Technik
ausgerüstet, ein Computerarbeitsplatz für Benutzer eingerichtet, ältere Bestandsteile sind
inzwischen über einen Online-Katalog
recherchierbar. Ab Zugangsjahr 2001 wird die Gesamtheit der Neuzugänge in diesem elektronischen Katalog
nachgewiesen.
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